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Die Geschichte des DRK Ortsvereins Deuz
An dieser Stelle folgt eine kurze Zusammenfassung der geschichtlichen Entwicklung des DRK in Deuz. Die Geschichte des Deutschen Roten Kreuzes ist mehr als 150 Jahre alt. So wurde 1863 in Baden-Württemberg die erste Rotkreuzgesellschaft der Welt gegründet. Die Idee, Menschen allein nach dem Maß der Not zu helfen, ohne auf Hautfarbe, Religion oder Nationalität zu achten, geht auf den Schweizer Henry Dunant zurück.
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Die Entwicklung der Sanitätskolonne
Am 07.Juli 1926 war es soweit. In der Gastwirtschaft Klein in Deuz trafen sich 27 Interessierte, um eine freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz zu gründen. Diese Initiative ging auf das Bestreben des Arztes Dr. Pressel zurück, der damals in Deuz praktizierte und der bei Unfällen in der Industrie und Landwirtschaft sachgemäßere Erste-Hilfe forderte.
Die Gründungsversammlung wählte dann 1926 den Fabrikanten Wilhelm Flender zum ersten Vorsitzenden, dessen Nachfahre Wilhelm Lück, Geschäftsführer der Firma Wilhelm Flender, die Schirmherrschaft für die Feierlichkeiten im Jubiläumsjahr 2001 übernommen hat.
Bereits kurze Zeit später konnten 65 Aktive gezählt werden. Als passive Mitglieder konnten die damals noch selbständigen Gemeinden Deuz, Grissenbach, Salchendorf, Nauholz, Helgersdorf, Werthenbach, Hainchen, Irmgarteichen, Beienbach und Nenkersdorf gewonnen werden. Durch den regelmäßigen Übungsbetrieb wurde es 1929 erforderlich, dass die Sanitätskolonne die bisherigen Übungslokale ( Speisesaal der Fa. Irle / Gasthof Schneider ) aufgeben musste und eigene Räumlichkeiten erwarb. Erstes Kolonnenheim ist ein kleiner Fachwerkbau gewesen, der jetzt noch in der Nähe der heutigen Arztpraxis Dr. Kraemer in Deuz steht.
1933 fand die Gründung einer Helferinnenabteilung statt. Die Führung der Frauen übernahm Johanna Knipp aus Grissenbach. In der Zeit des Zweiten Weltkrieges kam dann die Rot-Kreuz-Arbeit in Deuz wegen zahlreicher Einberufungen zum Erliegen.
Wiederbelebt wurde das Rote Kreuz in Deuz 1947 durch Albert Müller und Robert Stötzel. Richtig in Schwung kam die Arbeit jedoch durch Ludwig Weber aus Netphen, der wieder mit regelmäßigen Dienstabenden und einem fortlaufenden Ausbildungsprogramm im ehemaligen Kolonnenheim begann. Unter seiner Bereitschaftsführung bekam das Deutsche Rote Kreuz in Deuz wieder seinen guten Ruf. Das Blutspendewesen begann im Netpherland am 20. Februar 1960. Den ersten Blutspendetermin führte die Sanitätskolonne mit dem Blutspendedienst Hagen im großen Saal der Gastwirtschaft Schneider durch. Das erste Fahrzeug, ein gebrauchter VW-Bulli, konnte im Jahr 1963 angeschafft werden, der dann in Eigenleistung zum Not-Krankenfahrzeug umgebaut wurde.
1965 übernahm Bernhard Heitze die Bereitschaftsführung. In den folgenden Jahren wurde die Ausbildungsarbeit innerhalb der Bereitschaft und in der Bevölkerung intensiviert. Durch den Bau des Gemeindehauses (Kreml) wurden neue Räumlichkeiten erschlossen, die den neuen Aufgaben, insbesondere dem Krankentransport, gerecht wurden. Mit einem eigens dafür angeschafften Krankenwagen wurde bis zur Einrichtung einer hauptamtlichen Rettungswache hauptsächlich nachts und an Sonn- und Feiertagen die Krankentransporte nach Siegen durchgeführt.
Ab 1970 übernahm Berthold Siebel die Verantwortung für den selbständigen Zug Deuz. Unter seiner Leitung erweiterten sich die Aufgabenbereiche. Zahlreiche Sanitätsdienste, Ausweitung der Blutspendetermine auf Netphen u.a. forderten die ehrenamtlichen Helfer. Es wurde eine Seniorentanzgruppe gegründet, die bis heute von Helene Daub, die auch die Organisation der vierteljährlichen Blutspendetermine (2 in Deuz und 2 in Netphen) übernimmt, betreut wird.
Der Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses in Deuz eröffnete 1984 ganz neue Möglichkeiten für die Deuzer Rotkreuzler. Durch geschickte Verhandlungen von Berthold Siebel bekam man die Möglichkeit, in dem Haus eigene Schulungs- und Garagenräumlichkeiten zu erwerben. Durch viel Eigenleistung und großzügiger Unterstützung seitens der Gemeinde Netphen konnte dem schnellen Einzug in die eigenen Räume und damit dem Aufschwung in der Rotkreuzarbeit nichts mehr entgegenstehen. Im Rahmen des erweiterten Katastrophenschutzes innerhalb des Kreises Siegen-Wittgenstein bildete die Bereitschaft Deuz den 5. Sanitätszug.
Wegen seiner herausragenden Stellung wurde im Jahr 1989 Berthold Siebel zum Rotkreuzbeauftragten beim Kreis Siegen-Wittgenstein bestellt. Dieses Ehrenamt war und ist für Berthold Siebel so zeitintensiv, dass die Bereitschaftsführung auf der Mitgliederversammlung im Jahr 1989 an Theodor Schneider übertragen wurde. Zusammen mit seinem Stellvertreter Klaus-Ulrich Hofmann führt er die Bereitschaft bis heute.
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Der Ortsverein heute
Der Fahrzeugpark konnte in den Jahren 1987 und 1990 durch die Anschaffung von 2 VW-Bussen auf einen besseren Stand gebracht werden. Der zunehmend bessere Ausbildungsstand wurde durch den Kreis Siegen-Wittgenstein belohnt, indem seit Ende 1995 ein 4-Tragen-Krankenwagen des Bundes in Deuz für die neue 6. Einsatzeinheit stationiert wurde. Doch für dieses große Fahrzeug waren die vorhandenen Garagen zu klein. Ein Großprojekt wurde in Angriff genommen. Durch tatkräftige Hilfe aller Kameraden wurde eine Großraumgarage errichtet, die am 15. Juni 1997 durch Bürgermeister Bartsch seiner Bestimmung übergeben wurde. Das große Fahrzeug konnte nun endlich untergestellt werden. Es bedeutete für die Arbeit der Bereitschaft eine große Bereicherung.
Durch die Umstrukturierung im Katastrophenschutz wurde der 4-Tragen-Krankenwagen im Jahre 1998 dem DRK-Zug Irmgarteichen übergeben und durch einen Arzttruppkraftwagen des Bundes ersetzt. Dieses Fahrzeug erweiterte die Möglichkeiten der Helferinnen und Helfer. So können die Deuzer eine eigene Sanitätsgruppe in der 3. Einsatzeinheit des Kreises Siegen-Wittgenstein bilden – sicherlich ein Beweis für die gute Arbeit vor Ort.
Neben diesem Fahrzeug und den zwei eigenen Fahrzeuge gibt es noch einen fast schon historischen Anhänger, der mit Katastrophenschutzausrüstung beladen ist. Neue Investitionen sind sicher erforderlich, aber mit den immer knapper werdenden Mitteln zur Zeit nicht zu tätigen.
Die personelle Ausstattung dagegen ist als sehr gut zu bezeichnen. 34 männliche und 16 weibliche hoch motivierte und gut ausgebildete Helfer sind zum aktiven ehrenamtlichen Dienst bereit. Sie unterziehen sich in ihrer Freizeit den verschiedensten Fachausbildungen. Daneben gibt es noch 59 fördernde Mitglieder. Diese Zahl möchte man in Deuz gerne erhöhen durch eine Mitgliederwerbung im Laufe des Jubiläumsjahres.
Das Aufgabengebiet der Helferinnen und Helfer vom Roten Kreuz hat sich in 75 Jahren sicher immer wieder verändert, aber die Hauptaufgabe ist und bleibt der Dienst am Nächsten getreu den Grundsätzen des Roten Kreuzes.
Neben der Erste-Hilfe-Ausbildung für die eigenen Helfer werden auch Ersthelfer in der Bevölkerung ausgebildet. Darüber engagieren sich die Freiwilligen bei Sanitätsdiensten bei Sport- und anderen Veranstaltungen. Blutspendetermine in Deuz und Netphen, die Seniorentanzgruppe und die Mitwirkung im Katastrophenschutz runden neben zahlreichen anderen Hilfeleistungen den Einsatz ab.
Doch neben aller Arbeit kommt auch die Geselligkeit nicht zu kurz. Nicht nur kameradschaftlich sondern freundschaftlich ist das Verhältnis der Aktiven untereinander. Damit dieses so bleibt, wird jährlich ein Zeltlager und ein Familiensonntag veranstaltet.
Seit 1999 ist das DRK Deuz auch im Internet vertreten. Unter der Adresse www.drk-deuz.de lassen sich viele Informationen, Termine und Neuigkeiten aus dem Rot-Kreuz-Leben abrufen.